Karo Steiche gewinnt 3 Pokale beim Reinhardswald-Distanzritt
Bericht des WB vom 20.09.2014
»Altes Mädchen« siegt klar
Distanzreiterin Karo Steiche ist stolz ihre auf 20-jährige Hessenstute »Kashari«
Mit drei Pokalen hat Karo Steiche beim Reinhardswald-Distanzritt in Stammen erneut abgesahnt. Die Herlinghausenerin, die bei dem Distanzritt des Reit- und Fahrvereins Trendelburg schon mehrere Erfolge feierte, gewann auf ihrer 20 Jahre alten Hessenstute »Kashari« über 100 Kilometer.
Außerdem holte das Duo den Wanderpokal auf der längsten Strecke und wurde mit dem Best Conditions Preis ausgezeichnet »Da sieht man, dass ältere Pferde topfit sein können und nicht zum alten Eisen gehören«, lobt Karo Steiche ihre Schimmelstute, die sie liebevoll »mein altes Mädchen« nennt. Einen weiteren Sieg für die Herlinghäuser Distanzreiterrinnen verbuchte Claudia Bretthauer, die über 50 Kilometer Erste wurde.
Bretthauer startete um 9.15 Uhr mit ihrer sechsjährigen Vollblutaraber-Nachwuchsstute »BF Faizah Bint Dezza« in einer Gruppe von vier Reitern. Weitere Gruppen folgten im Fünf-Minuten-Takt. »Insgesamt waren es auf einer sehr anspruchsvollen Strecke 24 weitere Pferde«, berichtet Karo Steiche. Am Schluss siegte Claudia Bretthauer mit einer reinen Reitzeit von 3,36 Stunden. Im Schnitt ritt sie 4,32 Minuten pro Kilometer; die Geschwindigkeit betrug im Durchschnitt 13,89 Kilometer. Bretthauer teilte sich Platz eins mit Carola Neumann aus Fulda, die auf ihrer 14-jährigen Vollblutaraberstute »Planeta« mit vorne ins Ziel ritt. Die beiden hatten einem Vorsprung von 20 Minuten auf die Drittplatzierte Marlene Kellerhof (Göttingen) mit »Niklas«.
Über 100 Kilometer starteten Silke Müller mit ihrer 15-jährigen Vollblutstute »Kaskaya«, die sie eigentlich vor fünf Jahren aus dem Sport genommen hatte, und Karo Steiche mit ihrer 20-jährigen Hessenstute (Angloaraber/Arabermix) »Kashari« für die Herlinghäuser Distanzreiter. Um 7.30 Uhr gingen die beiden mit fünf weiteren Akteuren an den Start. Karo Steiche konnte sich gleich ein wenig vom Feld absetzen, das aber noch eng beieinander lag. »Da es sich um eine sehr anspruchsvolle Strecke handelte, musste man schon ein wenig mit Taktik reiten«, beschreibt sie den Wettbewerb. Bis zur ersten Pause hatte sich das Feld schon etwas auseinandergezogen. Karo Steiche, Marvin Nonnenmacher und Bettina Nonnenmacher führten vor Franziska Thamer und Bastian Klawitter, Silke Müller und Melanie Hartmann. In der zweiten Pause verrechneten sich die Helfer (Schreiber) des RuF Trendelburg mit der Pausenauszeit bei Karo Steiche, so dass sie zehn Minuten hinter den Nonnenmachers wieder auf die Strecke ging. Der Fehler wurde nach der zweiten Pause erkannt und die zehn Minuten der Herlinghausenerin und »Kashari« wieder gutgeschrieben. Vor der dritten Pause hatte Steiche die beiden Nonnenmachers eingeholt und lag wieder vor ihnen. Aus dieser Pause starte das Trio gemeinsam auf die letzten 20 Kilometer, wobei sich Karo Steiche abermals absetzen konnte und am Ende mit 16 Minuten Vorsprung Erste wurde. Ihre reine Reitzeit betrug 6:18 Sunden (Tempo: 3,78 Kilometer pro Minute, Geschwindigkeit: 15,87 Kilometer pro Stunde). Auf Platz zwei folgte Marvin Nonnenmacher aus Schotten mit dem 12-jährigen »Zaphir Shagya Araber« vor seiner Mutter Bettina Nonnenmacher mit dem 17-jährigen deutschen Reitpony »Marun«.
Silke Müller und »Kaskaya« teilten sich den sechsten Rang mit Melanie Hartmann (Balve) mit der 17-jährigen »Abtilla«. Ihre reine Reitzeit lag bei 8:13 Stunden (Tempo: 4,93 Kilometer pro Minute, Geschwindigkeit: 12,17 Kilometer pro Stunde).
Am Tag nach der Transportfreigabe für die Langstreckenreiter wurde noch der begehrte Best Conditions Preis vergeben, für den vier Pferde in die Auswahl kamen. Hier hatte Karo Steiche mit »Kashari« erneut Grund zur Freude, denn sie gewannen auch diesen Preis. »Trendelburg ist mit meinem Pferd meine Strecke«, sagt die begeisterte Distanzreiterin, die in Trendelburg-Stammen bereits in den Jahren 2008, 2009 und 2013 gewonnen hat. Sollte sie den großen Wanderpokal nächstes Jahr wieder holen, darf sie ihn behalten. »Noch ist Platz in meiner Pokalvitrine«, antwortete die Herlinghausenerin am Freitag auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTES. Karo Steiche zeigte sich stolz auf die Leistung von »Kashari« und fügte hinzu, dass der Erfolg ohne Unterstützung nicht möglich gewesen wäre. Ihr Ehemann Thomas Steiche hat während des Tages »Kashari« mit betreut und mit allem versorgt, was sie für den Wettkampf braucht.
Foto: Privat