Schnäppchenjagd in Herlinghausen

17 Stände mit Secondhand-Artikeln locken Besucher des Dorfflohmarktes

Bereits vor dem eigentlichen Startschuss für den Dorfflohmarkt pilgerten am frühen Samstagmorgen (6. April 2025) die ersten Schnäppchenjäger über den Clasenberg in Warburg-Herlinghausen.

So mancher Stand wurde zu diesem Zeitpunkt gerade erst aufgebaut. Aber wer Flohmärkte kennt und liebt, der weiß, dass bei solchen Veranstaltungen gilt: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Und so manchen Schatz gab es zu erstehen.

Zum Beispiel beim neunjährigen Mats und seiner Mutter, die ihren Stand ebenso wie fünf weitere Anbieter am Sportplatz aufgebaut hatten. Mats hat gleich zwei Carrerabahnen aussortiert, Spiele und Bücher. „Das sind meine ersten Fußballschuhe“, präsentierte er ein gelbes Paar. „Größe 26, das passt mir schon lange nicht mehr.“ Seine Waren kamen bei den Kunden gut an, wie ein paar Scheinchen in der Kasse schon nach kurzer Zeit verrieten.

Schicke Dekoration aus eigener Hand bot Kathrin Richter an. „Für uns zu Hause und für Freunde gieße ich Objekte aus Raysin“, berichtete sie. Passend zur Saison gab es bei ihr frühlingshafte Schmetterlinge und Gießkannen gefüllt mit Trockenblumen sowie österliche Häschen und Schriftzüge, teilweise mit Holz veredelt, die auf jeder Schrank und jeder Fensterbank etwas hermachen.

Für die Verköstigung sorgte der Sportverein. „Unsere Damen haben Kuchen gebacken, wir grillen und bieten Getränke an“, berichtete Kassiererin Petra Schmidt. „In der Neuen Siedlung und auf dem Clasenberg gibt es auch frische Waffeln.“

Vereine unterstützen Veranstaltung

Insgesamt 17 Stände gab es in dem knapp 400-Seelen-Dorf zu erkunden. Organisiert hatte die Aktion zum zweiten Mal Melanie Anderson. „Der Dorfflohmarkt im Oktober kam gut an. Da hatten wir zwölf Stände“, erzählt sie. Die Besuche bei Dorfflohmärkten in den Nachbarorten hatten ihr so gut gefallen, dass sie beschloss, im eigenen Ort mit Unterstützung der Vereine einen solchen auf die Beine zu stellen. „Wir können hier Sachen anbieten, die wir nicht mehr brauchen. Jeder hat da was. Das ist ideal für Sachen, die zu sperrig sind, um sie auf einen Flohmarkt zu fahren.“ Wie die ausrangierten Fahrräder oder das Babybett auf ihrem Hof.

Ebenfalls auf den Weg nach Herlinghausen hatte sich Marlon Eichert gemacht, in der Hoffnung, Klappstühle für seinen Garten zu finden. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht, obwohl tatsächlich Tische und Stühle angeboten wurden, aber eben für den Küchen- und Wohnbereich.

Besondere Stücke hatte auch Elke Lindemann auf ihren Verkaufstischen. „Das sind Sammeltassen und Geschirr von meinen Großeltern und aus der früheren DDR.“ Darunter edle Kaffeekannen aus Porzellan und zierliche Teekännchen mit Bambushenkel.

Bei schönstem Frühlingswetter schlenderten die Besucher grüppchenweise durch die Straßen von Herlinghausen und konnten das ein oder andere Schätzchen mit nach Hause bringen.

Bericht: Westfalenblatt vom 07.04.2025 (Verena Schäfers-Michels)