Drei Tage Mathematik auf dem Kirchberghof in Herlinghausen

Drei Tage Mathematik auf dem Kirchberghof in Herlinghausen

Herlinghausen(vsm).
Bei der 13. Schülerakademie für Mathematik in OWL (SAM) haben die 51 Schüler der Jahrgangsstufe
sechs zum Abschluss ihre Ergebnisse aus fünf Projektgruppen vor ihren Familien präsentiert.
Seit sieben Jahren gastiert die Veranstaltung auf dem Kirchberghof.

Drei Tage lang Mathematik. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang arbeiteten 51 Mädchen und Jungen
mit großer Begeisterung in fünf Arbeitsgruppen, die sich mit verschiedenen Spektren der Mathematik beschäftigten.
Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf Geometrie und Zahlentheorie. Themen, die im Unterricht nur
am Rande vorkommen.

Die teilnehmenden Schüler besuchen ein Gymnasium oder eine Gesamtschule im Raum Gütersloh, Lippe,
Paderborn oder Höxter. Sie sind die Besten ihres Jahrgangs und haben sich für SAM beworben.
Aus Warburg nahmen Til Dierkes und Anna Czech vom Gymnasium Marianum, sowie Lara Beller und
Luis Blömeke vom Hüffertgymnasium teil.

Eine Projektgruppe setzte sich mit der Folge der Fibonacci-Zahlen, deren harmonische Anordnung sich
beim goldenen Schnitt in der Architektur und Kunst sowie bei Naturphänomenen wiederfindet, auseinander.
In der Holzwerkstatt wurden nicht nur Eigenschaften archimedischer Körper untersucht, sondern diese
besonderen geometrischen Objekte auch ganz praktisch nachgebaut.

Tradition hat die Vermessung der Diemel mit Hilfe von Winkelbeziehungen in Dreiecken.
Hier können die Schüler ihre ersten Kenntnisse über Winkel im Dreieck vertiefen und praktisch anwenden.
Vermessen werden Referenzstrecken und Sichtwinkel zu angepeilten Punkten.
Mit deren Auswertung lässt sich der Verlauf der Diemel rekonstruieren, ohne den Fluss zu queren.

Das von Mathematiklehrerin Anja Neumann vom Hüffertgymnasium aus Warburg betreute Projekt
bringt den Schülern nicht nur die theoretischen Grundlagen näher, sondern zeigt den Teilnehmern
auch durch Zusammenarbeit mit dem Warburger Vermessungsbüro Brenke, wie man das Problem
mit moderner Technik löst.

Die Akademie ist für die Schüler eine spannende Zeit, in der sich auch jedes Jahr Freundschaften
entwickeln und Kontakte gehalten werden. »Die Schüler sind unglaublich gut sozial vernetzt«, weiß Michael Venz,
Mathematiklehrer am Städtischen Gymnasium Gütersloh, der gemeinsam mit Patrick Eickhoff,
Mathemathiklehrer am Einstein-Gymnasium in Rheda-Wiedenbrück, für die Organisation zuständig war.

Zwölf Lehrer stellten sich für die Betreuung zur Verfügung und das obwohl gerade eine Hochzeit
im Schulbetrieb ist. »Zurzeit laufen die Zentralprüfungen der zehnten Klassen«, weiß Venz.
»Aber die Liebe zur Mathematik ist so groß, dass die Kollegen diese zusätzliche Aufgabe gern auf
sich nehmen.« Mit einer Abschlusspräsentation, bei der die Schüler ihre Projekte den Eltern vorstellten,
endete die diesjährige Akademie. Als Vertreter der Bezirksregierung Detmold kam Rainer Menze,
Schulleiter des Herboldgymnasiums Bielefeld, um sich die Ergebnisse der Projekttage anzusehen.
Parallel zur Schülerakademie in Warburg fand eine weitere in Vlotho statt.

Quelle:
Bericht Westfalenblatt vom 13.06.2017