Kirche und Kirchenleben gestaltet
Pfarrer Karl-Heinz Bartsch wird nach 23 Jahren in den Ruhestand verabschiedet
Bericht des WB vom 11.05.16
Nach fast 23 Jahren als Gemeindepfarrer in Warburg wird Karl-Heinz Bartsch (65) am Samstag, 21. Mai, vom Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn, Volker Neuhoff, in den Ruhestand verabschiedet.
Der Gottesdienst zur Verabschiedung beginnt um 16 Uhr in der Kirche Maria im Weinberg.
Gegen 18 schließt sich ein Empfang in der Stadthalle Warburg an.
Karl-Heinz Bartsch wuchs in Bad Arolsen auf.
Das Studium der Theologie führte ihn nach Berlin und Göttingen.
Das Vikariat absolvierte er in Bochum.
1978 schloss sich ein Sondervikariat in der Industrie an: Bartsch und fünf weitere Vikare wollten
Einblick erhalten in die Industriearbeit im Ruhrgebiet.
Er selbst stand zweieinhalb Monate lang am Hochofen der Hoesch-Stahlwerke in Dortmund.
Im September 1978 folgte das 2. Theologische Examen in Bielefeld bei der westfälischen Landeskirche.
Danach war Bartsch mehrere Jahre als Schulpfarrer im Ruhrgebiet tätig.
»Dann wollte ich zurück aufs Land«, erinnert er sich.
In Warburg wurde zu der Zeit ein Pfarrer gesucht. Karl-Heinz Bartsch überzeugte die Gemeinde und wurde gewählt.
Amtsantritt war im Oktober 1993. Mit Ehefrau Sabine und zwei Kindern zog er in die Sternstraße, ins Obergeschoss neben dem Corvinushaus.
Ortswechsel gab es von nun an nicht mehr. Zahlreiche Veränderungen begleiteten den Pfarrer aber weiterhin:
Zunächst war er mit jeweils halber Stelle in der Evangelischen Kirchengemeinde Warburg und als Schulpfarrer am Gymnasium Marianum tätig.
Als Pastor Manfred Gringel 1996 nach Winterberg wechselte, konnte Bartsch seine Gemeindepfarrstelle in
Warburg auf 100 Prozent aufstocken.
2000 fand der bedeutende Wechsel der Inneneinrichtung in der Kirche Maria im Weinberg statt.
Seitdem prägen eine flexible Bestuhlung und moderne Prinzipalstücke (Altar, Kanzel, Taufbecken)
die ehemalige Dominikanerkirche aus dem 12. Jahrhundert.
Den Raum für diese Veränderungen geöffnet haben viele Gemeindeversammlungen und die seit 1995 alle zwei Jahre stattfindende Ausstellungsreihe »Communicare Kunst und Kirche«.
Diese wird Karl-Heinz Bartsch gemeinsam mit dem Kulturforum Warburg auch zukünftig als
»ehrenamtlicher Kulturbeauftragter der Gemeinde« begleiten.
Auf der Ebene des Kirchenkreises war Bartsch ebenfalls bis zuletzt viele Jahre Kulturbeauftragter.
Weitermachen möchte er als ehrenamtlicher Moderator der überkonfessionellen Ausländerinitiative
in Warburg und sich dort künftig in der praktischen Arbeit stärker engagieren.
2004 wurden auch im Evangelischen Kirchenkreis Paderborn aufgrund sinkender Kirchensteuern Pfarrstellen gekürzt.
»Für Warburg bedeutete das, dass wir nur noch anderthalb Stellen hatten«, blickt Bartsch auf eine
einschneidende Veränderung zurück.
Weitere folgten: 2012 vereinigte sich die Evangelische Kirchengemeinde Warburg mit der
Kirchengemeinde Scherfede-Rimbeck. Im Juni 2015 fand die Vereinigung zur Kirchengemeinde
Altkreis Warburg mit den Kirchengemeinden Borgentreich und Peckelsheim statt.
»Das erste Jahr in der neu aufgestellten Gemeinde hat mir sehr gut gefallen.
Noch haben wir am Angebot wenig reduziert, ob das auch in Zukunft so weiter möglich ist, wird sich zeigen.
Doch das neue Presbyterium mit 20 Leuten bietet nun die Chance für eine vielfältige Arbeit«, so Bartsch.
Das letzte Großprojekt, an dem Bartsch als Gemeindepfarrer zu großen Teilen mitgewirkt hat, war 2014 der Umbau des Corvinushauses zu einem von innen modernen und freundlichen sowie von außen
schmucken Gemeindehaus.