Mathe-Asse in Herlinghausen
Schule: 51 Sechstklässler aus der ganzen Region nehmen an der Schülerakademie Mathematik OWL auf dem Kirchberghof teil
Von Katharina Engelhardt (NW vom 06.05.2016)
Lara (11) und Kim (12) mögen Mathe.
Mehr noch, sie sind richtig gut in dem Fach, an dem sich manch andere Schüler im Laufe ihrer
Schulzeit regelrecht die Zähne ausbeißen.
Zurzeit befassen sich Lara und Kim mit archimedischen Körpern.
„Wie zum Beispiel dem Rhombenikosidodekaeder“, sagen sie völlig ungerührt.
Ihr Fach eben: Die zwei Mädchen haben von Dienstag bis Freitag an der „Schülerakademie Mathematik“
auf dem Kirchberghof in Herlinghausen teilgenommen.
Gemeinsam mit 49 weiteren Schülern aus ganz OWL widmeten sie sich auf Einladung
der Bezirksregierung drei Tage lang den verschiedensten Themen aus allen Bereichen der Mathematik.
„Seit 2005 gibt es diese Akademie, seit 2011 findet sie für die 6. Klassen in Warburg statt“, erklärt
Michael Venz, der die Veranstaltung seit vielen Jahren organisiert.
Gedacht ist sie für Schüler, die im mathematischen Bereich mit ungewöhnlicher Begabung und großem
Interesse auffallen. „Alle Gymnasien und Realschulen in OWL dürfen je zwei Schüler vorschlagen“,
sagt der Organisator.
Die Auswahl werde von Jahr zu Jahr schwieriger.
„Mittlerweile gibt es jedes Jahr mehr Bewerber als Plätze“, so Michael Venz.
Unter den fünf Projekten, an denen die Schüler zweieinhalb Tage arbeiten, ist in diesem Jahr auch
ein neues Informatik-Projekt: Mit Hilfe des Koordinatensystems im Raum und eines Computerprogramms
soll ein virtuelles Modell eines Teils des Kirchberghofes entstehen.
„In der Holzwerkstatt werden nicht nur Eigenschaften archimedischer Körper untersucht,
sondern diese besonderen geometrischen Objekte auch ganz praktisch gebaut“, sagt Michael Venz.
Lara und Kim sind in dieser Gruppe aktiv: Geübt tragen sie am Abschlusstag allen Eltern ihr Projekt vor
und erklären genau, was es mit Tetraedern, Polyedern und Hexaedern auf sich hat.
Tradition hat auch die Vermessung der Diemel mit Hilfe von Winkelbeziehungen in Dreiecken.
Dieses geometrische Thema ist im Schulstoff mittlerweile stark an den Rand gedrängt worden, spielt aber im
realen Leben zum Beispiel bei der Nutzung von GPS-Koordinaten eine große Rolle.
Das vom Hüffertgymnasium betreute Projekt bringt den Schülern nicht nur die theoretischen Grundlagen näher,
sondern zeigt den Teilnehmern auch durch Zusammenarbeit mit dem Warburger Vermessungsbüro Brenke,
wie man das Problem mit moderner Technik lösen kann.