Unser Dorf hat Zukunft: Herlinghausen landet auf dem dritten Platz

Körbecke und Niesen gewinnen den ersten Preis / Herlinghausen wird Dritter

Unser Dorf hat Zukunft: Kreisheimatpfleger Hans-Werner Gorzolka lobt die Initiativen in den Ortschaften.

Eine schwere Entscheidung hatte die Kreisbewertungskommission beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zu treffen.
Bei den Ortsbesichtigungen in 24 Ortschaften der Städte Borgentreich, Warburg und Willebadessen verschaffte sich die Kommission mit Sprecher Hans-Werner Gorzolka einen ܜberblick über das ehrenamtliche Engagement.
Um die Arbeit zu würdigen, honoriert der Kreis Höxter die Teilnahme am Wettbewerb mit einer Urkunde und
einer Prämie von 200 Euro für jeden Ort, der sich dem Wettbewerb und der Jurybewertung stellt.

Nach Meinung der Kommissionsmitglieder haben sich bei der Begehung die Orte Körbecke (Stadt Borgentreich)
und Niesen (Stadt Willebadessen) am besten präsentiert. Sie erhalten jeweils ersten mit 2.000 Euro dotierte Preise.
Die Preisübergabe erfolgt am Mittwoch, 5. Juli, um 17 Uhr in Körbecke.
Auch Niesen hatte sich um die Ausrichtung der Preisübergabe bemüht, die Frage wurde per Losentscheid entschieden.
Einen zweiten, mit 1.500 Euro dotierten Preis erhalten Lütgeneder (Stadt Borgentreich) und Nörde (Stadt Warburg).

Dritte mit 1.000 Euro dotierte Preise gehen an Borgholz und Bühne (Stadt Borgentreich), Eissen (Stadt Willebadessen) sowie Herlinghausen (Stadt Warburg).

Eine Geldprämie von 300 Euro für besondere Gemeinschaftsleistungen erhalten fünf Ortschaften.
Ikenhausen wird für das Engagement der Bürger im Bewertungsbereich „Wirtschaftliche Entwicklung und Initiativen“ belohnt.
Schweckhausen und Borgentreich erhalten den Sonderpreis im Bereich „Baugestaltung und Entwicklung“.
Helmern und Rösebeck wird der Sonderpreis für das Engagement für das „Soziale und kulturelle Leben“ zugedacht.

Ebenfalls eine Geldprämie von 300 Euro erhält in diesem Bereich die Bonenburger Flüchtlingshilfe.
In der gleichen Kategorie wird in Peckelsheim die Arbeiterwohlfahrt (AWO) belohnt, in Nörde die
Katholische Landjugendbewegung (KLJB).

„Der Wettbewerb wird im Kreis Höxter ungemein gut angenommen. Wir haben in den vergangenen drei Jahren
53 Dörfer besucht und bewertet. Das ist ein Spitzenwert in OWL“, bilanzierte der Sprecher der Kreiskommission,
Hans-Werner Gorzolka, der gestern in den Räumen der Landwirtschaftskammer in Brakel allen Kommunen noch
einmal ein großes Kompliment für die Anstrengungen aussprach.
„Die Dörfer haben verstanden. Es geht nicht um das schöner werden, sondern um die Zukunft des Lebens auf dem Lande“, erklärte Gorzolka, der ein herausragendes bürgerschaftliches Engagement in den Orten festhielt.
Die Politik sei gut beraten, diese Kräfte zu unterstützen. Bei der Bereisung habe die Kommission einhellig festgestellt, dass die Dörfer sich insgesamt viel besser aufstellten, auch in der interkommunalen Zusammenarbeit.

„Die Breite in der Spitze ist größer geworden“, nutzte Gorzolka ein Zitat aus der Fußballerszene.
Viele Projekte seien in einer Vielzahl von möglichen Fördermaßnahmen angestoßen, jetzt gelte es,
die guten Ideen auch in die Tat umzusetzen, um die ehrenamtlichen Kräfte nicht zu enttäuschen,
zumal noch viele Herausforderungen zu bewältigen seien, wie zum Beispiel eine verbesserte Internetanbindung.
Ausdrücklich lobte Gorzolka den Ansatz der Selbsthilfe, wie man es am Beispiel der Defibrillatoren sehe.
Viele Dörfer seien mit diesen Geräten ausgestattet, dazu kämen noch die vielen Ersthelfer.
„Das ist ein klares Signal, dass sich die Menschen Gedanken um die Grundversorgung machen“,
erläuterte der Kreisheimatpfleger.

Sorgen bereiten der Kreiskommission die Ansiedlung gewerblicher Betriebe in den Kommunen.
Kritisch bewertete Gorzolka auch die Gestaltung der Friedhöfe in manchen Gemeinden.
„Wir müssen aufpassen, dass Friedhöfe nicht zu Totenparkplätzen werden“, mahnte Gorzolka.
Sitzgruppen, Heckenanlagen und Bäume sollten ihren Platz auf den Begräbnisstätten haben.
Deutlich forderte der Kreisheimatpfleger auch mehr naturnah gestalte Gartenanlagen.
„Steinwüsten haben im Vorgarten nichts zu suchen“, sagte Hans-Werner Gorzolka.
In den Dörfern sollte man sich dagegen mehr Gedanken über Kräutergärten machen.

Quelle:
© 2017 Neue Westfälische
17 – Warburg, Donnerstag 01. Juni 2017