Dorfarchiv in Herlingihalle eingerichtet
Ortsheimatpfleger Rainer Herwig präsentiert Dorfgeschichte offizielle Eröffnung folgt
Bericht und Foto von Astrid E. Hoffmann Westfalenblatt vom 20.08.2016
Herlinghausen(aho).
Aus dem ehemaligen Lagerraum in der Herlingihalle in Herlinghausen hat Ortsheimatpfleger Rainer Herwig ein schmuckes Dorfarchiv gemacht.
Der Hallenförderverein hat den Raum zur Verfügung gestellt.
Rainer Herwig hat die Ärmel hochgekrempelt und die Wände in weiß und grün gestrichen.
Dank der Spenden des SSV Herlinghausen, der Landeskirchlichen Gemeinschaft, des Fördervereins
und des Schützenvereins, die jeweils 200 Euro gaben, des Ortsvorstehers, der 500 Euro aus dem Ortsbudget
beisteuerte, sowie dank Sachspenden des VdK-Ortsverbandes war es möglich, Regale, Vitrinen, Bestuhlung und einen Vorhang anzuschaffen.
»Die offizielle Eröffnung kommt noch, wir sind noch auf der Suche nach einem geeigneten Termin«,
erklärt Rainer Herwig, der im Mai dieses Jahres mit der Renovierung begonnen hatte und nun den Raum
fertig eingerichtet hat.
Rainer Herwig ist seit April 2015 als Ortsheimatpfleger im Amt und hatte damals schon den Gedanken, solch einen Raum für das Dorf und dessen Geschichte in Form von Katasterkarten, Urkunden, Ortsplänen, Chroniken, Büchern, Bildern und diverse Exponate zu schaffen.
2006 hatte es im Museum im Stern eine Ausstellungsreihe gegeben, in der sich die Dörfer des Warburger Landes vorgestellt hatten.
Davon existierten noch Bild- und Texttafeln, die nun eine Wand des Dorfarchives schmücken.
Auch das von Siegfried Kittlaus gebaute Modell der Herlinghausener Kirche hat nun einen passenden Platz gefunden.
Dass der 66-Jährige schon zu Beginn seines zweiten Amtsjahres seinen Gedanken in die Tat umsetzen konnte,
verdankte er den positiven Gesprächen bei einer Ortsbeiratssitzung.
»Die Aufarbeitung und Bewahrung der Ortsgeschichte war uns allen sehr wichtig«, berichtete der
Vorsitzende des Spiel-und Sportvereins Herlinghausen, Jürgen Koch.
So waren die Vereine und der Ortsvorsteher Peter Kramer gleich bereit, dies finanziell zu unterstützen;
anders wäre es nicht möglich gewesen.
Inzwischen haben auch schon viele in ihre Vereinsunterlagen geschaut und beliefern Rainer Herwig
mit wertvollen Urkunden, handgeschriebenen Vereinsgeschichten, Protokollen und was sich sonst
so findet, damit Rainer Herwig es aufbereiten und der Bevölkerung in kompakter Form als Heimatheft
an die Hand geben kann oder im Dorfarchiv präsentiert.
Rainer Herwig ist seit 2003 Oberstabsfeldwebel außer Dienst.
Als Berufssoldat war der gebürtige Witzenhausener 1985 in Dössel stationiert und zog 1989 nach Herlinghausen.
Der Ehemann und Vater einer Tochter trat alsbald in den Schützenverein ein.
Von 1994 an war er im Vorstand als Schriftführer tätig.
»Für einen Vortrag über Herlinghausen bei dem Treffen der Schützenvereine in Hardehausen habe ich mich intensiv mit der Schützengeschichte und somit auch der Dorfgeschichte befasst«,
erinnert sich der Dorfchronist, dass hier eigentlich schon der Grundstein für das Archiv gelegt wurde.
Mit viel Akribie und Hingabe widmet sich Rainer Herwig seiner Aufgabe, die ihn, wenn man es einmal
komprimiert sieht, sechs von zwölf Monaten eines Jahres beschäftigt.
Schließlich wird von ihm auch jedes Jahr eine Chronik der Ereignisse im Dorf in Text und Bild aktuell zusammengestellt.
»Zum Ausgleich fungiere ich als Schwimmmeister in der Märchenlandtherme in Breuna und dann
sind da natürlich auch noch Haus und Garten in Ordnung zu halten«, sagt Herwig.
Sobald ein Termin gefunden ist, wird das Dorfarchiv, das Gedächtnis des Ortes, der Bevölkerung offiziell übergeben.
»Es ist die Dorfgeschichte, es gehört schließlich uns allen«, bringt es der engagierte Ortsheimatpfleger auf den Punkt.
Von links nach rechts (Foto Astrid E. Hoffmann)
Jürgen Koch (SSV Herlinghausen) Peter Kramer (Ortsvorsteher), Christian Mayer (Landeskirchliche Gemeinschaft), Frank Herwig (Schützenverein Herlinghausen), Hans-Ewald Cramme (Förderverein Herlingihalle), Christa Päckert (VDK), Rainer Herwig (Ortsheimatpfleger)