Leckerbissen für Landfrauen
Vereinsleben: Bärbel Waßmuth stellt für ihre Landfrauen in Herlinghausen einabwechslungsreiches und vielfältiges Programm auf die Beine. Das auch jungen Frauen gefällt
Bericht VON ANNA-LENA RYCZEK / Neue Westfälische vom 07.01.2016
Herlinghausen.
Den Landfrauenvereinen eilt ein althergebrachtes Vorurteil voraus:
Die Damen treffen sich im regelmäßigen Turnus, um Kaffee zu trinken und zu klönen.
Außerdem seien bei den Landfrauen ausschließlich Frauen vom Bauernhof vertreten.
„Es wird Zeit, diese Vorurteile auszuräumen“, sagt Bärbel Waßmuth.
Sie ist in Herlinghausen die Vorsitzende der Landfrauen und weiß, dass es heutzutage auch
ganz andere Möglichkeiten gibt, einen Verein wie den der Landfrauen lebendig zu halten
und junge Mitglieder zu gewinnen.
„Wir bewegen viel“, sagt Bärbel Waßmuth. Sie gestaltet das Programm für ihre Mitglieder
ansprechend und abwechslungsreich. „Das ist nicht nur Kaffee trinken“, sagt sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Landfrauenvereine seien offen für alle Frauen des ländlichen Raums,
unabhängig von Beruf, Stand und Alter, so die Vorsitzende.
Bärbel Waßmuth engagiert sich seit 2006 als Vorstandsmitglied bei den Landfrauen im Ort.
„Meine Mutter war jahrelang Vorsitzende. 2006 fühlte ich mich – mit 46 Jahren – einfach zu jung
für eine solche Position“, sagt Waßmuth.
Sie bekleidete bis 2009 das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden, danach übernahm sie die Führung.
Mit diesem Wechsel zog ein frischer Wind in den Verein ein.
Waßmuth plant zahlreiche Aktivitäten und spannende Vorträge für ihre Landfrauen.
„Im vergangenen Oktober haben wir sogar eine Modenschau in der Herlingihalle auf die Beine gestellt“, sagt die Vorstandsvorsitzende stolz.
Vor rund 100 Gästen „führten Landfrauen aus unseren Reihen als Models die Mode vor“, erinnerte sich
Waßmuth mit leuchtenden Augen.
Auch die Erinnerung an einen Leseabend auf dem Kirchberghof sorgt bei der dreifachen Mutter für großes Entzücken.
„Bei Kerzenschein, Fingerfood und Tee war die Stimmung im November wirklich einmalig“, so Waßmuth.
Durch solche Veranstaltungen gewinnt die Vorsitzende nicht nur lobende Worte aus dem Mund der Mitglieder,
sondern kann auch neue Frauen für den Verein gewinnen – auch jüngere.
„Es ist wichtig, den Frauen auch etwas zu bieten“, betont Waßmuth. Eine weitere Strategie der Vorstandvorsitzenden:
Sie informiert junge Frauen über das Programm und lädt sie persönlich zu einem Besuch ein.
„Außerdem ist es für berufstätige Frauen sehr wichtig, dass die Veranstaltungen am Wochenende oder
abends stattfinden“, weiß Waßmuth.
»Man muss den Frauen etwas bieten, dann läuft es auch«
Wasmuths Engagement wird bei den Veranstaltungen mit durchschnittlich 40 bis 50 Teilnehmerinnen belohnt.
„Hinter den Events steckt eine Menge Arbeit. Ich plane bereits im Frühjahr die Saison 2016 / 2017
und setze mich für die geplanten Veranstaltungen mit zahlreichen Referenten in Verbindung“, erzählt Waßmuth.
Die Vorstandschefin hat große Freude am Organisieren. Nicht zuletzt deshalb kann sie neue und junge Mitglieder
für den Verein gewinnen. „Man muss den Frauen etwas bieten, dann läuft es auch“, nennt Waßmuth eines ihrer Erfolgsgeheimnisse.
Einen weiteren kulturellen Leckerbissen im neuen Jahr hält Bärbel Waßmuth für ihre Mitglieder bereit:
„Im kommenden Februar fahren wir nach Paderborn zum Musical Riverdance.
Solche Fahrten sind sehr beliebt – sowohl bei den jüngeren, als auch bei den älteren Frauen“, sagt Waßmuth.
Das gemeinsame Erleben über die Generationen hinweg ist ihr wichtig. „Und hält den Landfrauenverband lebendig“, sagt sie.