Bericht der NW vom 30.10.3014:
Die drei evangelischen Gemeinden in Warburg, Borgentreich und Willebadessen fusionieren
Mit einer wegweisenden Entscheidung wollen die drei evangelischen Kirchgemeinden Warburg, Borgentreich und Peckelsheim die Zukunft der Seelsorge für ihre Gläubigen sichern. Zum 1. Juli 2015 ist ein Zusammenschluss geplant, über den die jeweiligen Gemeinden jetzt informiert werden sollen.
Die Pfarrer Karl-Heinz Bartsch, Karl-Ludwig Wendorff (beide Warburg), Christiane Zina (Borgentreich/Peckelsheim) sowie Patrizia Müller (Pfarrerin im Probedienst) haben in einem Pressegespräch im Warburger Corvinushaus über das Konzept informiert, das sie jetzt in die jeweiligen Gemeinden tragen wollen. „Wir sind optimistisch, dass das alles klappt. Die Vereinigung der Kirchengemeinden Warburg und Scherfede/Rimbeck vor zwei Jahren ist auch hervorragend gelaufen und wird von allen akzeptiert“, meinte Pfarrer Bartsch.
Mit der Fusion, die von den jeweiligen Gemeinden und Presbyterien abgesegnet werden muss, soll die Zukunft der evangelischen Kirche im Warburger Land gesichert werden, wie die Pfarrerrinnen und Pfarrer erläuterten. Die Zahl der Kirchenmitglieder in der Region Warburger Land sei zwar konstant geblieben, verändert habe sich indes der Schlüssel der Landeskirche für die Besetzung der Pfarrstellen. „Da müssen wir jetzt rechtzeitig die Weichen stellen, um für die nächsten 15 Jahre gerüstet zu sein“, erklärte Karl-Heinz Bartsch, der sich mit seinen Kolegen und Kolleginnen auch Synergieeffekte durch die verbesserte Zusammenarbeit erhofft.
Derzeit haben die drei Gemeinden zusammen etwas mehr 7.000 Mitglieder, die Gemeinden Warburg und Scherfede, die ja schon zusammengeschlossen sind, kommt auf 4.700 Mitglieder, die Gemeinden in Borgentreich und Peckelsheim auf jeweils rund 1.200 Mitglieder. Nach dem Personalschlüssel der Landeskirche, der für den ländlichen Raum eine Pfarrerstelle für 2.500 bis 2.700 Gemeindemitglieder vorsieht, muss jetzt schon über die Grenzen der einzelnen Gemeinden hinaus gearbeitet werden. Pfarrerin Christiane Zina bekleidet jeweils eine halbe Stelle in den Gemeinden Borgentreich und Peckelsheim. „Das ist organisatorisch schon schwierig“, berichtete Zina. Zwar helfe man sich schon jetzt gegenseitig aus, mit dem neuen Verbund solle die Zusammenarbeit organisatorisch aber auf eine noch bessere Basis gestellt werden. Auch sei es schwierig, mit derlei halbierten Stellen Nachwuchs für die Pfarrstellen zu bekommen, zumal der ländliche Raum für manche Bewerber nicht so attraktiv sei. Mit der durch die geplante Fusion größeren Gemeinde sei man zuversichtlich, drei volle Pfarrstellen für die Region zu erhalten.
Da die drei Gemeinden im Gebäudebereich sehr gut aufgestellt seien, werde es dort keine Veränderungen geben. „Die Kirchen und Gemeinderäume bleiben erhalten, auch die Gottesdienste werden wir beibehalten“, betonte Pfarrer Bartsch, dass die Seelsorge für die Gemeindemitglieder ortsnah gesichert sei. Gottesdienste werden in Warburg, Herlinghausen, Rimbeck, Borgentreich, Willebadessen, Peckelsheim gehalten.
„Durch die Fusion bleiben die Pfarrstellen in der Substanz erhalten und wir verhindern mit dem Zusammenschluss Kürzungen, die in absehbarer Zeit kommen würden“, fasste Bartsch zusammen. Dass die evangelische Gemeinde im Warburger Land für angehende Pfarrer attraktive Rahmenbedingungen bietet, versicherte Patrizia Müller. „Die Region ist wunderschön und lebenswert“, freut sie sich über die Aufgabe.